HIV ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung „Human Immunodeficiency Virus“ bzw. „menschliches Immundefekt-Virus“. Dahinter verbirgt sich ein Krankheitserreger, der das menschliche Abwehrsystem angreift. Wenn eine HIV-Infektion unbehandelt bleibt, resultiert infolge des von den Viren zerstörten Immunsystems das Krankheitsbild AIDS. AIDS steht für den englischen Terminus „Acquired Immune Deficiency Syndrome“ oder „erworbenes Immunschwäche-Syndrom“. Erst wenn lebensbedrohliche Erkrankungen auftreten, spricht man von AIDS.
Im Zeitraum bis zu zwei Wochen nach einer Ansteckung mit HIV, in der primären Phase, treten oft grippeähnliche Beschwerden auf. Die Betroffenen klagen über Fieber, Kopfschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Hautauschlag. Einige Betroffene entwickeln bereits im frühen Stadium so genannte „opportunistische Infektionen“, also Erkrankungen, die nur bei Menschen mit Immunschwäche entstehen können. Andere Betroffene bleiben anfangs fast oder ganz symptomfrei.
Auf die erste Phase folgt eine so genannte Latenzphase, in der Betroffene normalerweise keine Krankheitsanzeichen spüren. Diese Phase dauert zwischen drei und 20 Jahren, im Durchschnitt ca. acht Jahre. In dieser Zeit hat das Immunsystem das HI-Virus unter Kontrolle, denn die CD4+-Zellen, dies sind spezielle Zellen des Immunsystems, haben sich wieder erholt. Jedoch verschiebt sich allmählich das Gleichgewicht zwischen Virusneubildung und der Anzahl der CD4+-Zellen abermals zugunsten des Virus. Die Schwächung des Immunsystems kann sich in Form von Fieber, Muskelschmerzen, Gewichtsverlust, vergrößerten Lymphknoten und Durchfällen zeigen.
In der dritten Phase einer HIV-Infektion treten spezielle Erkrankungen auf, die unter der Bezeichnung AIDS zusammengefasst werden. Es gibt zwei Merkmale, die AIDS definieren: Erstens ein Abfall der CD4+-Zellen unter 200 Zellen pro Mikroliter und zweitens das Auftreten opportunistischer Infektionen, also spezifischer Krankheitsbilder, die einem gesunden Immunsystem nicht gefährlich werden können.
HIV kann übertragen werden, wenn Körperflüssigkeiten, die eine große Menge Viren enthalten, auf Schleimhäute, Wunden oder direkt ins Blut gelangen. Das HI-Virus ist in allen Körperflüssigkeiten infizierter Menschen enthalten, jedoch ist HIV relativ schwer übertragbar. Ein Infektionsrisiko besteht beim Sex über die Vaginal- und Analschleimhaut, die Schleimhaut am Gebärmutterhals sowie die Penisschleimhaut (Harnröhreneingang, Vorhaut), beim Drogenkonsum (gemeinsames Nutzen von Spritzen und Nadeln) sowie während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder beim Stillen (über die Plazenta, durch Kontakt mit Blut oder Vaginalsekret oder durch Muttermilch, wenn die Mutter keine Medikamente gegen HIV nimmt).
Dank des medizinischen Fortschritts ist eine HIV-Diagnose in der heutigen Zeit kein Todesurteil mehr. Eine Infektion wird mit einer so genannten antiretroviralen Therapie behandelt. Dadurch kann zwar das Virus nicht gänzlich zerstört, aber dessen Vermehrung im Körper verhindert und die Fortschreitung der Krankheit aufgehalten werden. Die Einnahme der Medikamente erfolgt ein Leben lang. Bei einer erfolgreichen HIV-Therapie ist das Virus im Blut fast nicht mehr nachweisbar. Dadurch kann es auch nicht mehr auf den Sexualpartner übertragen werden. HIV-positive Menschen können trotz ihrer Infektion einen normales Alltag leben und stellen für andere kein Risiko dar, solange sie sich an die entsprechende Vorsichtsmaßnahmen halten.
Welche Vorsichtsmaßnahmen sollten im Zusammenleben mit einem HIV infizierten Sexualpartner getroffen werden? Was ist Serokonversion? Hier findest du mehr zum Thema HIV/AIDS.
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